„Wir müssen unsere Anstrengungen gegen antisemitischen Tendenzen in unserer Gesellschaft und die daraus hervorgehenden Straftaten weiter verstärken! 2020 ist nach Medienberichten in Deutschland die Anzahl antisemitischer Straftaten noch mal um rund 11 Prozent auf 2275 angestiegen. Das muss uns umtreiben und zu tatkräftigem Handeln herausfordern“, so der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Dr. Ludwig Spaenle. Im Jahr 2019 lag die Anzahl in Deutschland noch bei 2032 Straftaten. Bayernweit wurden 2019 gut 300 antisemitische Straftaten registriert, die konkreten Zahlen für 2020 stehen noch aus.

Die Bürger rief Dr. Spaenle erneut zu einer Kultur des Hinschauens. Insgesamt aber könne nur durch ein Ineinandergreifen einer starken Solidarität mit Jüdinnen und Juden, durch umfangreiche Anstrengungen präventiver Bildungsarbeit „Wissen gegen Judenhass“ sowie durch Repression gegen antisemitische Gewalttäter Erfolg gegen Judenfeindlichkeit und Antisemitismus erreicht werden.

Zusätzlich müsse eine nachhaltige und zeitgemäße Erinnerungsarbeit dazu beitragen, dass das Unrecht der Nationalsozialisten nicht in Vergessenheit gerät und die Gesellschaft in ihren Anstrengungen gegen Antisemitismus motiviert. „Wir müssen die Bereitschaft zur Mitgestaltung des demokratischen Rechtsstaats weiterhin aktiv fördern“, so Dr. Spaenle.

Für Dr. Spaenle steht fest: „Verschwörungsmythen unter Coronaleugnern sowie der scheinbar anonyme Raum des Internet-Nirwana trägt zur Ausbreitung von kruden und bedrohlichen Ideen und später Handlungen massiv bei.“