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Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst (SMÄK) in München zeigt ab Freitag, 8. April 2022 die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, ein Projekt des „MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln“, konzipiert von der leitenden Kuratorin Dr. Laura Cohen. Kombiniert wird die multimediale Ausstellung mit Werken des Fotografen Noah Cohen. Im Mittelpunkt der Wanderausstellung stehen bedeutende und weniger bekannte Persönlichkeiten, die mit ihren Biographien und Lebenswegen markante Ereignisse und Epochen jüdischer Geschichte in Deutschland widerspiegeln und die Perspektive auf den europäischen Raum ausweiten. Sie tourte anlässlich des Festjahres 2021 durch Nordrhein-Westfalen und ist nun erstmals in Bayern zu sehen. Im Ägyptischen Museum kommen die Porträts von jüdischen Menschen dazu, darunter auch Münchnerinnen und Münchner, fotografiert von Noah Cohen. Der Fotograf porträtiert sie an ihren Lieblingsplätzen und jenseits aller Stereotype. So weiten die Fotografien die Wanderausstellung in den bayerischen Raum hinein.

Jüdische Geschichte als Teil der deutschen Gesamtgeschichte

Die Ausstellung im Sonderausstellungssaal des Ägyptischen Museums umfasst vier begehbare, multimedial bespielte Kuben, die sich auf ihrer Innen- und Außenfläche jeweils mit einem eigenen Thema beschäftigen und so die 1700-jährige Geschichte und Geistesgeschichte des Judentums in Deutschland erfahrbar machen: Recht und Unrecht, Leben und Miteinander, Religion und Geistesgeschichte sowie Kunst und Kultur. Über Interaktionen können die Besucher*innen jüdische Geschichte und Gegenwart als Teil der deutschen Gesamtgeschichte selbst entdecken. Die Fotografien von Noah Cohen umrahmen die freistehenden Kuben und geben den Themen mit den Porträts von in München bekannten wie auch unbekannten Menschen ein Gesicht.

„Bis gleich, Isaak!“ – Die Fotografien von Noah Cohen

„Juden sind Deutsche – nicht durch ihre Religion definiert, sondern geprägt von Normen und Werten der deutschen Kultur und Sprache, wie alle anderen auch.“ So fasst der Fotograf Noah Cohen sein Anliegen zusammen, das hinter den 22 Fotografien unter dem Titel „Bis gleich, Isaak!“ steht. Er wurde in Tel Aviv geboren und lebt seit mehr als 30 Jahren in der Nähe von Dießen am Ammersee. Er begann damit, die Menschen im Ort zu fotografieren. 2021 stellte er seine Porträts deutscher Juden an ihren Lieblingsplätzen erstmals aus. Reduziert auf Schwarz-Weiß sind seine Bilder auf der Suche nach dem Wesen des Menschen.