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Wäschefabrik Louis Kahn, später Bodenschatz & Co, Heinrichsdamm 4/4a. 

Im Rahmen des Jubiläums 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Louis Kahn kam als Sohn und Erbe eines reichen, jüdischen Viehhändlers 1880 nach Bamberg und stieg ohne Fachkenntnisse in die Wäschezuschneiderei Sichel&Kahn ein. 1885 übernahm er den Betrieb, der nun unter dem Namen „Louis Kahn Schürzen- und Wäschefabrik, Kurz-, Weiß- und Wollwarengroßhandel“ firmierte. Wenig später konnte Louis Kahn für den Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses mehrere Grundstücke am Heinrichsdamm 4 erwerben. 1913 wurde die Firma zu dem heute noch bestehenden Ensemble ausgebaut. Nahezu gleichzeitig entstand im entlegenen Selbitz durch Heinrich Bodenschatz mit dem industriellen Pioniergeist des 19. Jahrhunderts aus einer Hufschmiede eine florierende Zwirnerei. Beide Familien hätten sich nie kennengelernt, doch das Schicksal führte sie zusammen. Der Betrieb von Otto Kahn wurde 1938 arisiert und musste weit unter Wert verkauft werden. Die Familie Kahn emigrierte unter tragischen Umständen nach Amerika. Die Familie Bodenschatz hatte zwei Söhne in Brot und Lohn zu bringen und so bot sich der Ankauf der Wäschefabrik Kahn in Bamberg als zweites Standbein an, doch 1943 fiel der vorgesehene Sohn in Rußland …..
Dr. Christine Freise-Wonka, lange nach Kriegsende geboren, hat den spannenden Werdegang ihrer eigenen Familie Bodenschatz in einem Tatsachenroman niedergeschrieben, der obendrein interessante Einblicke in die Geschichte besonders des jüdischen Bamberg bis zu Beginn des zweiten Weltkrieges eröffnet.
Die Veranstaltung wird gefördert durch das bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.