– Claudia Gugger-Bessinger mit „Passauer Runde“ für Einsatz zugunsten lebendiger Demokratie

Antisemitismusbeauftragter Spaenle bei Salzburger Festspielwoche: „Alle Bürgerinnen und Bürger müssen sich Ausgrenzung und Herabwürdigung von Menschen jüdischen Glaubens entgegenstellen“

MÜNCHEN. Als Appell gegen Judenhass und Antisemitismus gestaltete Claudia Gugger-Bessinger als Initiatorin die „Passauer Runde“, ein Treffen von hochkarätigen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie fand angesichts der Salzburger Festspiele an diesem Wochenende im Rahmen des Festspielcocktails im Hangar 7 Salzburg statt. Hochkarätige Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur aus Österreich, Deutschland und der Schweiz nahmen am Festspielcocktail, teil, darunter Bayerns Staatsministerin Michaela Kaniber und Bayerns Antisemitismusbeauftragter Dr. Ludwig Spaenle, Festspielintendant Markus Hinterhäuser, die Salzburger Landtagspräsidentin Dr. Brigitta Pallauf und Salzburgs Landeshauptfrau Mag. Karoline Edtstadler. Die Gastgeberin kritisierte den „stark aufkommenden Antisemitismus in allen Bereichen der Gesellschaft“. Claudia Gugger-Bessinger betonte: „Judenhass gibt es in der Kultur genauso wie in der Wirtschaft, an den Universitäten wie auch in staatlichen Behörden.“ Er werde von rechts- und linksextremen Kräften befeuert. Seiner Ausbreitung diene das mangelnde Wissen über das ohnehin wenig sichtbare jüdische Leben. Gerade die Verantwortungsträgerinnen und -träger in Staat und Gesellschaft seien gefordert, dieser Gefahr für die Demokratie entgegenzutreten.

Dabei machte die Initiatorin der Passauer Runde Claudia Gugger-Bessinger bewusst: „Von den Bürgerinnen und Bürger werden im Kampf gegen Antisemitismus keine Heldentaten erwartet: „Wir müssen wahrlich keine Großtaten vollbringen. Es zählt das Kleine eines jeden Einzelnen von uns , für das Große Ganze, und das ist die Verantwortung.“

Mit diesem Gedanken knüpfte sie an die Handlungsoption der „Kultur des Hinschauens“ des Antisemitismusbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, Dr. Ludwig Spaenle, an. Für ihn ist es zentral, dass Bürgerinnen und Bürger im Alltag, im Beruf und im Privatleben, auf versteckte und offene Formen der Ausgrenzung und Herabwürdigung von Jüdinnen und Juden genau schauen und dagegen ihre Stimme erheben. Bei Straftaten allerdings rät er dazu, die Polizei und die Strafverfolgungsbehörden zu informieren und sich selbst nicht in Gefahr zu begeben. Mit Blick auf eine langfristige Verbesserung der Situation setzt Dr. Spaenle als „Bildung“. Durch Wissen, Information und Reflexion lasse sich langfristig Judenhass abbauen und überwinden. Kurzfristig seien allerdings häufig Polizei und Staatsanwaltschaft gefragt sowie Gerichte, die antisemitische Motive bei Straftaten erkennen und entsprechend Entscheidungen fällen.

Initiatorin Gugger-Bessinger hatte in ihren Ausführungen auch auf „die immer noch lahmende Wirtschaft in Deutschland, die gefährlichen  Auswirkungen auf die Gesellschaft und somit auf die Demokratie“ angesprochen. Von der Bundesregierung werde zielgerichtetes Handeln erwartet. „Geld verteilen alleine reicht nicht“ ,so Gugger-Bessinger.

Passauer Runde als Thinktank für Demokratie

Die Passauer Runde wurde von der niederbayerischen Maschinenbau-Unternehmerin Claudia Gugger-Bessinger vor über 20 Jahren privat  ins Leben gerufen. Bei der Passauer Runde mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft, die sich als Thinktank für Demokratie sieht, wurden seit der Gründung mehr als 400.000 EURO an Spenden generiert. Die Spenden werden ohne jeden Abzug an Verwaltungskosten etc.  an soziale Projekte in Bayern und Österreich u.a. Tafel Passau, Caritas Werkstätten Passau, Hilfsverein Nymphenburg, Tribute to Bambi, München, Laube im Salzburger Land u. a. weitergeleitet. Der Erlös der Passauer Runde 2025 kommt dem Projekt Wings for Life, zur Bekämpfung von Querschnittslähmung zugute.

Landeshauptfrau Mag. Karoline Edtstadler zur Verwendung der Geldspenden 2025: Dass die Passauer Runde in diesem Jahr die Stiftung Wings for Life unterstützt zeigt, wie kraftvoll soziales Engagement wirken kann. Gemeinsam an der Heilung von Querschnittslähmung zu arbeiten, ist ein starkes Zeichen. Dass Hilfe aus einer kulturellen Begegnung heraus direkt den Menschen zugutekommt, macht dieses Engagement so besonders.