Bayerns Antisemitismusbeauftragter Spaenle und MdB Erndl ersuchen Bundespräsident Steinmeier, Bundeskanzlerin Merkel und Außenminister Maas um Hilfe für Erhalt des Jekkes-Museums in Israel

 

MÜNCHEN/HAIFA. Um Unterstützung und Hilfe zum Erhalt und zur Fortführung des Jekkes-Museum in Israel hat Dr. Ludwig Spaenle, der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Bundespräsident Dr. Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Außenminister Heiko Maas ersucht. „Mit einer einmaligen Kraftanstrengung können wir dieses wichtige Museum für die Geschichte deutschsprachiger Juden bereits in den 1920er Jahren erhalten“, so Dr. Spaenle in einem Schreiben, das er gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Unterausschusses für auswärtige Kulturpolitik des Deutschen Bundestags, Thomas Erndl MdB, unterzeichnete.

Das Jekkes-Museum dokumentiert und präsentiert Tagebücher, Briefe, offizielle Dokumente von Juden, die seit den 1920er Jahren nach Palästina ausgewandert waren und von dort auch – so gut es ging – weiterhin Kontakt zu ihren Familien in Deutschland aufrechterhalten haben. Dr. Spaenle hat die Bedeutung des Museums deutlich gemacht: „Es handelt sich beim Jekkes-Museums um ,d a s Museum des deutschsprachigen Judentums‘ in Israel, eine einmalige Sammlung der Geschichte und Kultur der aus Deutschland stammenden Jüdinnen und Juden in Israel und ihrer Wurzeln in Deutschland vor der Shoah.“

Das Museum wurde in den 1960er Jahren gegründet und befindet sich im Moment in Tefen in Nordisrael. Getragen wird diese Einrichtung bis in die jüngste Zeit wesentlich durch Zuwendungen der aus Deutschland stammenden Unternehmerfamilie Wertheimer. Doch diese Förderung ist nun ausgelaufen.

Eine Perspektive eröffnet sich im Umzug des Museums an die Universität Haifa, der durch das Auswärtige Amt bezuschusst. Das Jekkes-Museum soll in das dortige Universitätsmuseum eingegliedert und langfristig zu einem Lern- und Begegnungsort fortentwickelt werden. Es gebe auch feste Förderzusagen u. a. des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD). Die Situation erfordere allerdings, so Dr. Spaenle und Bundestagsabgeordneter Erndl, eine „zusätzliche letzte Kraftanstrengung aller Partner“. Konkret geht es um einmalige Investitionskosten in Höhe von etwa 920.000 Euro sowie um eine jährliche institutionelle Förderung in Höhe von rund 200.000 Euro.

Für Dr. Spaenle steht fest: Mit dieser Förderung könne gerade im Festjahr „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ ein gutes Zeichen für die besonderen Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland gesetzt werden.