Bundespräsident a. D. Joachim Gauck plädiert für „kämpferische Toleranz“ und für konsequentes Vorgehen gegen Demokratiegegner – Vortragsreihe von Bayerns Antisemitismusbeauftragtem Spaenle und LMU-Präsident Huber

MÜNCHEN. Für eine „kämpferische Toleranz“ plädierte Bundespräsident a.D. Joachim Gauck in der Reihe „Reden über …“ am heutigen Abend in München. Ohne Toleranz könne die Demokratie nicht bestehen. Aber die Toleranz dürfe nicht grenzenlos sein, sie müsse kämpferisch sein; sie dürfe nicht verhindern, dass man gegen Feinde der Demokratie aktiv vorgehe. Gauck plädierte für die „Verteidigung dessen, was uns wichtig ist“.

„Antisemitismus ist eine besonders gravierende Bedrohung der demokratischen Gesellschaft“, so der ehemalige Bundespräsident. Und gerade die bundesdeutsche Gesellschaft sei gefordert, dagegen anzugehen. Eine demokratische Gesellschaft müsse alle Formen des Antisemitismus, sowohl den rechtsextremistischen wie den islamistischen, aufmerksam zur Kenntnis nehmen und dagegen entsprechend klar vorgehen, forderte Joachim Gauck.

Demokratie müsse „gegen die vorgehen, die Hass und Menschenfeindlichkeit predigen, die unsere Demokratie ablehnen, gegen Rechts- und Linksextremisten und Islamisten“, votierte er für eine wehrhafte Demokratie. Er ergänzte: „Wir werden die Demokratie nicht im Schlafwagen retten.“ Die Demokraten müssten sie verteidigen und weiterentwickeln.

Zu der Vortragsreihe „Reden über ….“ laden Bayerns Antisemitismusbeauftragter Dr. Ludwig Spaenle und der Präsident der Ludwig-Maximilian-Universität München, Prof. Dr. Bernd Huber, ein.