v.l.n.r. Antisemitismusbeauftragter Dr. Ludwig Spaenle, MdL, und Landrat Christian Meißner

Der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus Dr. Ludwig Spaenle und der Landrat des Landkreises Lichtenfels, Christian Meißner, unterzeichneten Ende September einen bayernweit einmaligen Kooperationsvertrag. Mit diesem vereinbarten sie eine enge Zusammenarbeit bei der Förderung von Jüdischem Leben und Erinnerungsarbeit sowie in der Antisemitismus-Prävention. „Wir dürfen nicht innehalten bei der Spurensuche und nicht nachlassen in der Erinnerungsarbeit. Dieser Kooperationsvertrag ist ein Schritt in die richtige Richtung – so können wir gemeinsam jüdische Geschichte aufarbeiten, Bildungsarbeit leisten und politische Fachfragen angehen“, betonte Landrat Christian Meißner.

Landrat Meißner ergänzte: Der Landkreis Lichtenfels habe eine lange jüdische Geschichte, um deren Aufarbeitung sich viele Initiativen, Schulen und Einzelpersonenverdient gemacht haben. „Besonders das mehrfach ausgezeichnete Projektseminar ‚13 Führerscheine – Dreizehn jüdische Schicksale‘ am Meranier-Gymnasium hat uns allen noch einmal vor Augen geführt, wie Erinnerungsarbeit aussehen kann, wie wichtig sie ist und wie sie Menschen über Religionen und Kontinente hinweg verbinden kann.“ Weiter unterstrich der Landrat: „Wir möchten die Spurensuche weiterführen, die wir begonnen haben. Gerade mit Blick auf aktuelle politische Entwicklungen ist eine Erinnerungskultur, die Bewusstseinsbildung für heutige und kommende Generationen, wichtiger denn je. Als Landkreis möchten wir entsprechende Initiativen fördern und damit zur Prävention und Aufklärung gegen antisemitische Einstellungen beitragen.“

Dr. Ludwig Spaenle sagte: „Der Landkreis Lichtenfels ist mit seinem großen Engagement zur Dokumentation jüdischen Lebens bayernweit ein Vorbild für die Erinnerungsarbeit. Bereits heute arbeiten hier Einzelpersönlichkeiten, aber auch Schulen die Geschichte des reichhaltigen jüdischen Lebens im westlichen Oberfranken auf, beschäftigen sich auch mit der Shoah und suchen nach Wegen, dem neuerlich wachsenden Antisemitismus wirkungsvoll entgegenzutreten. Der Landkreis macht mit der Kooperation deutlich, dass ihm diese Tätigkeit ein zentrales Anliegen ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn weitere Landkreise diesem einmaligen Beispiel folgen.“

Gemeinsam tätig sein werden die Kooperationspartner zum Beispiel mit gemeinsamen Veranstaltungen, bei der Förderung und Unterstützung von Schulprojekten und lokalen Initiativen für die Erinnerungskultur und das jüdische Leben sowie durch Beratung und fachliche Unterstützung in Fragen der gemeinsamen Themen durch den Beauftragten und seine Mitarbeiter.