„Wir wollen unsere Anstrengungen gegen Antisemitismus bei der Lehrerbildung weiter ausbauen“

MÜNCHEN/GUNZENHAUSEN. Der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Dr. Ludwig Spaenle, will in der Lehrerbildung im Freistaat zusätzliche Impulse gegen Antisemitismus setzen. Dabei geht es um inhaltliche Aspekte sowohl in der universitären Ausbildungsphase wie auch um den Vorbereitungsdienst. Dabei steht er seit längerem im Dialog mit Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo. Heute hat er mit dem Leiter des Prüfungsamts und Referatsleiter für die Lehrerbildung im Bayerischen Kultusministerium, Ministerialrat Claus Pommer, am Standort Gunzenhausen über weitere Möglichkeiten gesprochen. Diese beziehen auch die Erfahrungen mit dem Festjahr „1700 Jahre Juden in Deutschland“ mit ein. In diesem wurde sichtbar, dass zusätzliches Wissen über jüdisches Leben in Deutschland sowie Jüdinnen und Juden ein wichtiges Element im Kampf gegen Antisemitismus sein kann. „Wissen ist eine Grundlage gegen Judenhass“, so Dr. Spaenle. „Und ich freue mich, dass das Kultusministerium seine bisherigen Anstrengungen weiter ausbauen wird.“

Im Bereich der universitären Lehrerbildung soll die Thematik für alle Schularten insbesondere im Rahmen des Erziehungswissenschaftlichen Studiums oder im Bereich der Didaktiken behandelt werden. Gelungene Beispiele hierfür sind z. B. an der LMU München mit der Veranstaltung „Antisemitismus in der Schule“ oder an der Universität Würzburg in verschiedene Veranstaltungen zu Rassismus.

Auch im Vorbereitungsdienst existieren in den Ausbildungsplänen aller Schularten für die „Grundfragen staatsbürgerlicher Bildung“ sowie im Bereich der Lehrerfortbildung gute Möglichkeiten einer intensiven Befassung angehender und bereits etablierter Lehrkräfte, die weiter ausgebaut werden sollen.

In der vergangenen Woche fand auch auf Initiative von Dr. Spaenle eine Fachtagung der Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten, des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Kultusministerkonferenz statt, um weitere Möglichkeiten zu diskutieren, wie man die Präventionsarbeit gegen Antisemitismus im schulischen Unterricht weiter ausbauen kann.