Der Kampf gegen Antisemitismus geht uns alle an
Für eine „Kultur des Hinschauens“

Die steigende Anzahl von antisemitisch motivierten Straftaten – im Jahr 2019 waren es allein in Bayern über 300 – und ihre Eskalation machen es deutlich: Gesellschaft und Staat müssen ihre Anstrengungen im Kampf gegen Antisemitismus verstärken und bündeln. Wir als Bürgerinnen und Bürger sind selbst gefragt, aktiv unseren Beitrag zu leisten. Wir können uns nicht allein auf staatliches Handeln verlassen. Menschenwürde und Demokratie gehen uns alle unmittelbar an. Wenn Menschen wegen der Zugehörigkeit zu ihrer Religion, zum Judentum, öffentlich angegangen werden, sind wir zum Handeln aufgerufen, ja gefordert. Es bedarf einer „Kultur des Hinschauens“.
Dafür sind drei Handlungsfelder entscheidend: Solidarität mit Jüdinnen und Juden, Prävention gegen Judenhass und Antisemitismus und Repression gegen Menschen, die antisemitische Straftaten verüben. Eine zentrale Rolle kommt der Präventionsarbeit, kommt damit Bildung und Wissen zu. Genau hier setzt das Konzept der strategischen pädagogischen Antisemitismusprävention an.
Das Grundprinzip: Wir müssen jede Einrichtung, Vereinigung, Institution und gesellschaftliche Kraft in die Lage versetzen, zeitnah ein für sie jeweils passgenaues Konzept zur Prävention gegen Antisemitismus zu entwickeln. Dazu sollen konkrete inhaltliche Anregungen und Vorlagen vorgestellt werden, die bedeutende nationale und internationale Einrichtungen wie Yad Vashem, die Bundeszentrale für politische Bildung, das Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, das Anne-Frank-Haus in Amsterdam, das Institut für Holocaust Education des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) entwickelt haben.

Die Geschäftsstelle des Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe hat eine umfangreiche Sammlung von Materialien systematisch gesichtet und erstellt. Damit stehen Anregungen und Vorlagen zur Verfügung, die es ermöglichen sollen, diese jeweils auf die Anforderungen der einzelnen Einrichtung zu übertragen und konkret anzupassen.

Die Publikation können Sie als gedruckte Ausgabe in DIN A 4 unter: Antisemitismusbeauftragter@stmuk.bayern.de  bestellen. Bitte geben Sie Ihren vollständigen Namen (ggf. die Institution) und die Anschrift an.