Dr. Ludwig Spaenle kritisiert das Verhalten des Arbeitsministers des EU-Beitrittskandidaten, der zum Boykott von Israel aufgerufen hatte – Rabbinern war Tagungsort in Sarajewo abgesagt worden
MÜNCHEN. „Die Europäische Rabbinerkonferenz ist in Bayern und München hoch willkommen“, so Bayerns Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Dr. Ludwig Spaenle in Reaktion auf eine kurzfristige Absage eines Hotels in Sarajewo an die Europäische Rabbinerkonferenz. In diesem wollte sie ihre regelmäßige Vollversammlung abhalten. Der Arbeits- und Sozialminister des Landes, Adnan Delic, hatte öffentlich zu einem Boykott von Israel und Vertretern der jüdischen Religion aufgerufen. Daraufhin hatte das Hotel den Vertretern der jüdischen Menschen in Europa den Termin abgesagt. Für Dr. Spaenle ein „erschreckendes Beispiel von reinem Judenhass mit antiisraelischem Bezug“.
Er ergänzte „Das ist ein skandalöses Verhalten in Bosnien-Herzegowina. Dieses Land möchte Mitglied der EU werden, dieses Verhalten eines verantwortlichen Politikers eines europäischen Landes ist mehr als verwunderlich. Hier werden Rabbiner, die sich in Europa für Toleranz und den Dialog von Angehörigen verschiedener Religionen einsetzen, in Mithaftung für die Politik der israelischen Regierung genommen“, so Dr. Spaenle. Für den bayerischen Antisemitismusbeauftragten steht fest: „Die EU muss diesen Vorgang in die Beurteilung des Beitrittsprozesses miteinbeziehen.“
Nun werden die Mitglieder der Europäischen Rabbinerkonferenz in der bayerischen Landeshauptstadt ihre Beratungen abhalten.